Rosenvase in Mille Colori Fernando Costa am Glasofen

Glashütte
Monschau

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“Es ist ein unendliches Kreuz, Glas zu machen ... “
Gewonnen aus dem Sand der Wüsten und den Salzen der Pflanzenasche, gereinigt durch die Kraft des Feuers, geblasen mit dem Atem des Menschen - welch mühselige ArbeitGlashütte intern 5

Was aus heutiger Sicht, mit modernen Methoden ganz leicht erscheint, verursachte in früheren Jahrhunderten unendliche Schwierigkeiten. Ein Feuer ohne verunreinigenden Rauch und fein gesiebte Rohmateralien waren Grundvoraussetzungen der Glasschmelze. So war früher alles Glas grünlich, verursacht durch den Eisengehalt des Quarzsandes. Jahrhundertelang hat man darüber nachgedacht. Man löste das Problem schließlich mit einer Gegenfärbung, die das ungewollte Grün mehr oder weniger aufhob. Solche und andere Geheimnisse um die Glasschmelze waren natürlich von ungeheuerem Wert, wurden nur weitergegeben vom Vater auf den Sohn.

Noch wichtiger als die für die Glasschmelze erforderlichen Rohmaterialien war aber ausreichendes Holz. Lange Zeit gab es die Faustregel, dass für ein Kilo Glas ein Kubikmeter Holz vonnöten war. Davon wurden nur rund 5% für die Feuerung der Öfen gebraucht, alles andere für die Herstellung der Pottasche, die, dem Sand und Kalk beigemischt, den Schmelzpunkt senkt und die Schmelze homogener macht. Dazu mussten Bäume geschlagen, in das Glasmacherdorf transportiert und zerkleinert werden, die Asche daraus mehrmals gesiebt, in Bädern gewaschen, Unreinheiten abgeschöpft werden. Immer wieder wurde die Masse aufgekocht, bis nur die Salze übrig blieben.

Der riesige Holzbedarf führte zu sogenannten Wanderglashütten. Alle 20 bis 30 Jahre rissen die Glasmacher ihr ganzes Dorf nieder und zogen in einen neuen Wald, um dort alles wieder aufzubauen. Das war rentabler als das Holz von immer weiter her in Dorf zu schaffen.

 

Glasherstellung mit dem Glasofen in der Monschauer GlashütteGlasfarben

In der Monschauer Glashütte wird das Glas der Umwelt zuliebe ausschließlich aus Glasscherben, allerdings feinstens sortiert, geschmolzen. Farbglas wird durch die Zugabe von Metalloxyden oder seltenen Erden gewonnen. die wichtigsten sind Kobaltoxyd für Dunkelblau, Eisen oder Chromoxyd für Grün, Gold, Kupfer und Selen für Rot, Silberverbindungen für Gelb.

Die Schmelztemperatur in den Glasöfen liegt zwischen 1300 und 1400 Grad Celsius. Herausgearbeitet aus dem Ofen wird das Glas rund 100 Grad niedriger. Die Öfen werden vom Ofenbauer aus Schamottesteinen aufgemauert. Da kein Mörtel verwendet werden darf, da er den Temperaturen nicht standhält, sind die Wannen heute aus einem hochfeuerfesten, schweren und sehr teueren Kunststein. Glasöfen brennen Tag und Nacht und werden nur zu größeren Reparaturen gelöscht. Sie brenennen immer durch - außerhalb der Arbeits- und Schmelzzeiten eine Idee niedriger, weil ständige größere Temperaturschwankungen die Lebensdauer stark verkürzen würden. Geheizt wird heute meist mit Erdgas oder mit Öl, wie auch in der Glashütte Monschau..